Deos mit Aluminium gelten als wirksam gegen normales Schwitzen und sind überall erhältlich. Wir erklären ihre Wirkungsweise und Anwendung und klären auf, wann man Deos mit Aluminium kaufen kann – und für welche Fälle man eher auf Antitranspirante gegen starkes Schwitzen setzen sollte.
Eine detaillierte Vergleichstabelle findest du hier.
Vergleichssieger
1
17.03.2020
1,3
Sehr gut
94 von 100 Punkten
Der Begriff Deo wird heute oft übergreifend für sämtliche Arten von Anti-Schweiß-Produkten zur Anwendung auf der Haut verwendet. Korrekterweise müsste allerdings unterschieden werden zwischen alufreien Deos, Deos mit Aluminium und Antitranspiranten. Denn nur Produkte mit einem gewissen Aluminiumgehalt können tatsächlich den Schweißfluss eindämmen – während alufreie Produkte lediglich kosmetische Wirkung haben.
Die besondere Wirkung eines Deos mit Aluminium basiert auf der natürlichen Reaktion, die das Aluminium in den Schweißdrüsen auslöst: Es wirkt adstringierend. Das bedeutet, die Schweißdrüsen ziehen sich zusammen. Hinzu kommt, dass bei der Anwendung von Aluminium-Deo dessen Inhaltsstoffe mit den Proteinen in den Schweißdrüsen reagieren – und verklumpen. Dadurch werden die Schweißdrüsen abgedichtet. Dank Antitranspiranten bzw. Deos mit Aluminium kann also weniger Schweiß austreten.
Wer ein Deo mit Aluminium kaufen möchte, um starkes Schwitzen einzudämmen, hat die Auswahl zwischen verschiedenen Applikationsformen: Roll-on, Spray, Antitranspirant-Schaum, Creme, Lotion sowie Deo-Kristalle gehören zu den gängigsten Varianten. Deo-Kristalle nehmen dabei eine Sonderstellung ein, weil deren Aluminiumgehalt besonders hoch ist.
Deos mit Aluminium werden klassisch verwendet: Morgens aufgetragen, unterstützen sie tagsüber den Kampf gegen Schweißbildung und Schweißgeruch. Das unterscheidet aluminiumhaltige Deos von echten Antitranspiranten: Antitranspirante sind Mittel zur Behandlung übermäßigen Schwitzens und werden in der Regel abends aufgetragen, um über Nacht ihre schweißhemmende Wirkung aufzubauen.
Am häufigsten werden aluminiumhaltige Deos unter den Achseln verwendet. Sie können, je nach Applikationsform, aber auch beim Kampf gegen das Schwitzen am Oberkörper, an den Hand- oder Fußflächen sowie im Intimbereich Anwendung finden.
Deos mit Aluminium kann man eigentlich überall kaufen: In der Apotheke gibt es diese Anti-Schweiß-Produkte ebenso wie in Drogerien, Supermärkten und natürlich in Online-Shops. Da Deos als Kosmetikartikel gelten, unterliegen sie keinen Beschränkungen für den Verkauf.
Generell unterscheidet sich die Schweißbildung bei Männern und Frauen vom Prinzip her nicht: Durch das vegetative Nervensystem werden die Schweißdrüsen an den verschiedenen Stellen des Körpers zur Schweißproduktion angeregt und man schwitzt. Worin sich die Geschlechter jedoch unterscheiden, ist der Schweißgeruch: Bei Männern geht er aufgrund hormonell bedingter Zusatzstoffe im Schweiß oft eher in die beißende Richtung, während der Schweiß von Frauen meist eher säuerlich riecht. Von übermäßigem bis krankhaftem Schwitzen können generell beide Geschlechter betroffen sein.
Die Produkte, die gegen das starke Schwitzen helfen, können daher sowohl von Frauen wie auch Männern auf die gleiche Weise verwendet werden.
Viele Frauen sind gerade während der Phase hormoneller Umstellungen in der Schwangerschaft von verstärkter Schweißbildung betroffen. Als Abhilfe können Betroffene während Schwangerschaft und Stillzeit in der Regel problemlos zu aluminiumhaltigen Deos greifen. Da in dieser Zeit bei vielen Frauen allerdings auch die Haut empfindlicher wird, sollte bei der Anwendung der Aluminium-Deos besonders auf unerwünschte Hautreaktionen wie Rötungen und Juckreiz geachtet werden.
Die Anwendung von Deos mit Aluminium sollte man vor allem bei empfindlicher Haut erstmal mit Vorsicht angehen. Denn die Inhaltsstoffe – neben Aluminiumchlorid auch Duftstoffe oder antibakterielle Wirkstoffe – können zu Rötungen oder Hautreizungen führen. Allergiker sind häufig besonders betroffen. Stellen sich Juckreiz oder Hautrötungen ein, sollte das Deo lieber abgesetzt werden.
Aktuelle Studien zeigen, dass der Einsatz aluminiumhaltiger Deos bzw. Antitranspirante keine erhöhte Gesundheitsgefahr mitbringt. In den Jahren 2016 bis 2019 fanden insgesamt drei verschiedene Humanstudien zur sogenannten Bioverfügbarkeit von Aluminium aus Antitranspiranten statt. Dabei wurde der Aluminiumgehalt in Blut und Urin gemessen. Auf Basis der Studienergebnisse gab das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) im Jahr 2020 Entwarnung für den Einsatz aluhaltiger Deo-Produkte. In einer Erklärung des BfR-Präsident Andreas Hensel heißt es konkret: „Durch die Haut wird signifikant weniger Aluminium aufgenommen als auf bislang vorliegender, limitierter Datenbasis berechnet.“ Daher, so die Erklärung des BfR weiter, seien gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von Antitranspiranten mit Aluminium nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unwahrscheinlich und entsprechende Produkte können täglich benutzt werden.
Die Frage, ob Aluminium generell krebserregend ist, kann die Wissenschaft zum heutigen Zeitpunkt nicht eindeutig beantworten. Aktuelle Studien werden von Fachstellen wie dem BfR jedoch dahingehend interpretiert, dass über die Haut aufgenommenes Aluminium aus Aluminium oder Antitranspiranten keine erhöhte Krebsgefahr zur Folge hat.
Bei Bedenken oder gar Beschwerden sollte jedoch in jedem Fall unbedingt ein Arzt konsultiert werden.
Deos mit Aluminium gelten als gute Mittel bei normaler Schweißproduktion, um das Schwitzen ein wenig einzudämmen. Ist man jedoch von starkem bis krankhaftem Schwitzen betroffen, kommen die Deos schnell an ihre Grenzen. Wer oft völlig grundlos und ohne Anstrengung heftig ins Schwitzen kommt, in Zeiten hormoneller Veränderungen von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen geplagt ist, aufgrund von Erkrankungen zu übermäßiger Schweißproduktion neigt oder genetisch bedingt ständig schwitzt, sollte zu wirksameren Mitteln greifen.
Antitranspirante gelten in solchen Fällen als Mittel der Wahl gegen das Schwitzen: Sie werden abends an den betroffenen Stellen aufgetragen, wirken über Nacht ein – und das kann sich tagsüber bei regelmäßiger Anwendung durch deutlich weniger Schwitzen bemerkbar machen. Deos mit wenig oder ohne Aluminium hingegen helfen beim Kampf gegen heftige Schweißausbrüche wenig: Sie überdecken lediglich den Schweißgeruch oder hindern die Bakterien auf der Haut am Zersetzen des Schweißes
Um mittels Antitranspiranten das Schwitzen zu stoppen, gibt es verschiedene Applikationsmöglichkeiten: Für den großflächigen Einsatz auf Hand- und Fußflächen, Gesicht oder Körper ist Antitranspirant-Schaum ideal, unter den Achseln hilft vielen Betroffenen ein Antitranspirant Roll-on am besten. Inzwischen sind sogar Varianten für besonders sensible Haut erhältlich, bei denen Aluminiumlaktat statt Aluminiumchlorid als Wirkstoff zum Einsatz kommt.
Ein Deo mit Aluminium kann durchaus Entlastung schaffen, wenn man stark schwitzt. Das in Deos enthaltene Aluminium gilt auch gesundheitlich als gut vertretbar, weil es über die Haut nur in sehr geringem Maße überhaupt aufgenommen wird. Wer jedoch wirklich etwas gegen starke Schweißausbrüche erreichen möchte, sollte statt Deos lieber Antitranspirante einsetzen.
