7 Antitranspirante gegen starkes Schwitzen im Test
Eine detaillierte Vergleichstabelle findest du hier.
Warum schwitzt man eigentlich?
Das Schwitzen wird von den meisten Menschen eher als belastend wahrgenommen – und das selbst dann, wenn man nicht unter krankhaft übermäßigem Schwitzen leidet. Denn auch völlig normales Schwitzen bedeutet, bei großer Hitze oder Anstrengung deutliche Schweißflecken oder feuchte Hände zu haben. Für Menschen, die zu starkem Schwitzen neigen, trifft das besonders zu. Doch die Natur hat sich bei dieser Körperfunktion natürlich etwas gedacht. Denn durch den auch als Transpiration bekannten Vorgang des Schwitzens wird für Menschen sowie viele andere Säugetiere überhaupt die Temperaturregelung der Körpertemperatur möglich.
Wie läuft die Temperaturregulierung via Schwitzen ab?
Die Temperaturregulierung über das Schwitzen basiert auf dem Verdunstungsprinzip: Die durch den Schweiß angefeuchtete Haut gibt diese Feuchtigkeit an die Umgebung ab – und profitiert durch ein Abkühlen der Hautoberfläche, die sogenannte Verdunstungskühle. Denn die für das Verdunsten der Feuchtigkeit notwendige Energie wird der Hautoberfläche entzogen und dadurch wird der Haut überschüssige Wärme entnommen. Das funktioniert besonders effektiv, wenn die umgebende Luft eher trocken ist oder sogar etwas Wind weht. Befindet man sich hingegen in einer windstillen Umgebung in feuchtwarmem Tropenklima, ist der Verdunstungseffekt stark eingeschränkt.
Wenn das System aber funktioniert hat der Mensch durch die Bildung und Abgabe von Schweiß die Möglichkeit, seinen Körper abzukühlen und sich so vor einem lebensgefährlichen Hitzschlag zu schützen. Vor allem für innere Organe wie Nieren oder Leber ist es wichtig, dass die Körpertemperatur nicht zu hoch ansteigt. Es ist deshalb kein Wunder, dass man besonders heftig schwitzt, wenn sich der Organismus durch eigene Aktivität oder durch hohe Umgebungstemperaturen stark aufheizt. Neben Menschen und den uns sehr nah verwandten Primaten besitzen Kamele, Pferde und viele Wiederkäuer zahlreiche Schweißdrüsen am ganzen Körper.
Wie viel Schweiß wird beim Schwitzen abgegeben?
Unter extremen Umständen kann ein Mensch bis zu zwei Litern pro Stunde an Schweiß ausstoßen und so auf bis zu 15 Liter am Tag kommen. Dafür muss man aber beispielsweise einen Marathon in glühender Hitze laufen. Doch selbst wenn wir bei gemäßigten Temperaturen völlig untätig sind, verlieren wir pro Tag im Schnitt rund einen halben Liter durch das Schwitzen. Dieselbe Menge an Flüssigkeit geht übrigens auch nachts durch das Schwitzen verloren. Wer allerdings unter starkem bis übermäßigem Schwitzen leidet, kann selbst ohne Anstrengung mehrere Liter Schweiß pro Tag oder Nacht absondern.
Welchen Sinn hat das Schwitzen?
Rein evolutionär betrachtet, hat uns die Entwicklung von Schweißdrüsen und die Thermoregulierung mittels Schwitzen große Vorteile gebracht: Der Mensch kann im Gegensatz zu vielen Tieren sehr ausdauernd unter hoher Belastung tätig sein: Ohne das Schwitzen würden wir schon nach einem kurzen Sprint überhitzt zusammenbrechen, dank der Schweißbildung und Abkühlung können wir anstrengende Läufe über viele Kilometer durchhalten. Dank der Fähigkeit zur Transpiration konnten die frühen Menschen zum Beispiel ausdauernd jagen.
Der Begriff Transpiration ist übrigens nicht nur eine Bezeichnung des Schwitzens bei Mensch und Tier: Die Definition von Transpiration umfasst auch die Abgabe von Wasser durch das Verdunsten an Pflanzenblättern.
Ein netter Nebeneffekt des Schwitzens ist übrigens, dass der Körper auf diesem Weg auch gleich diverse Abbauprodukte ausscheidet: Der Schweiß transportiert beispielsweise bestimmte Rückstände von Medikamenten oder Stoffwechselprodukten nach draußen.
Wie funktioniert das Schwitzen?
Damit das System der Temperaturregulierung via Schwitzen funktioniert, braucht es funktionierende Schweißdrüsen. Die hat der Mensch reichlich: Allein unter den Achseln finden sich je nach Person rund 120 – 190 Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter. Fachlich gesprochen, sind Schweißdrüsen sogenannte Hautanhangsgebilde. Sie sitzen in der Hautschicht, die auch als Lederhaut bezeichnet wird und produzieren das als Schweiß bezeichnete flüssige Sekret. Die Produktion läuft an und Schweiß wird ausgestoßen, sobald die Schweißdrüsen dazu den Befehl bekommen – und zwar vom vegetativen Nervensystem.
Das vegetative Nervensystem lässt sich nicht willentlich steuern, sondern wird durch den Hypothalamus im Gehirn gelenkt. Dort werden neben dem Schwitzen auch weitere wichtige Körperfunktionen wie die Atmung, der Stoffwechsel und der Herzschlag gesteuert. Die Signalübertragung an die Schweißdrüsen erfolgt über die vegetativen Nerven, mittels des Botenstoffs Acetylcholin. Bei Menschen, die zu starkem Schwitzen selbst ohne Hitze oder Anstrengung neigen, kann eine Störung des vegetativen Nervensystems die Ursache für das Problem der Überfunktion der Schweißproduktion sein.
Die verschiedenen Arten der menschlichen Schweißdrüsen
Der Schweiß ist zusammengesetzt aus verschiedenen Inhaltsstoffen und wird über verschiedene Arten von Schweißdrüsen abgegeben. Die weitaus meisten Schweißdrüsen am menschlichen Körper sind die sogenannten ekkrinen Drüsen. Sie sitzen an sämtlichen Körperteilen und geben bei Belastung oder Hitze im Zuge der Thermoregulierung eine klare, dünne Flüssigkeit ab. Ergänzt wird das System durch die apokrinen Schweißdrüsen: Diese auch als Duftdrüsen bekannten Bestandteile des menschlichen Körpers entwickeln sich erst während der Pubertät, während die ekkrinen Schweißdrüsen von Geburt an vorhanden sind. Die apokrinen Drüsen sitzen unter den Achseln sowie an den Brustwarzen und im Genitalbereich. Sie dienen nicht allein der Temperaturregulierung, sondern haben noch eine weitere wichtige Funktion: die Abgabe körpereigener Geruchsstoffe. Der Schweiß, der aus den apokrinen Drüsen austritt, ist deutlich dickflüssiger als die Schweißbildung aus den ekkrinen Drüsen und meist auch leicht farbig.
Die apokrinen Schweißdrüsen sind deutlich größer als die ekkrinen Drüsen: Ekkrine Drüsen haben einen Durchmesser um die 0,4 mm, während apokrine Drüsen bis zu 5 mm Durchmesser aufweisen. Die apokrinen Drüsen sitzen zudem im Unterhautgewebe und zwar häufig in direkter Nähe zu Haarfollikeln, während die ekkrinen Drüsen zwischen Haut und Unterhaut liegen. Die apokrinen Schweißdrüsen werden vom Sympathikus als Teil des vegetativen Nervensystems gesteuert, aber über andere Botenstoffe angesprochen als die ekkrinen Drüsen.
Was ist Schweiß?
Schweiß ist eine dünn- bis leicht dickflüssige Flüssigkeit, die aus den Schweißdrüsen austritt. Ihre Zusammensetzung aus Wasser und anderen Inhaltsstoffen ist zu einem Teil für den typischen und sehr individuellen Geruch des Schweißes einer Person verantwortlich. Der Schweißgeruch entsteht jedoch zu großen Teilen auch erst außerhalb der Schweißdrüsen: Wenn der Schweiß auf die Hautoberfläche trifft, wird er dort von den Bakterien des Mikrobioms unserer Haut zersetzt. Und genau dabei entwickeln sich die häufig als eher unangenehm empfundenen Gerüche.
Welche Zusammensetzung hat Schweiß?
Schweiß besteht zu 99 % aus Wasser mit Beimischungen von Elementen wie Elektrolyte, Laktate, Duftmoleküle sowie Carbonsäuren. Außerdem enthält der Schweiß eines Menschen Harnsäure und Harnstoff, Bicarbonat sowie Cholesterin. Der menschliche Schweiß hat also eine Zusammensetzung aus vielerlei Bestandteilen. Wer stark schwitzt, verliert dadurch aber wichtige Elektrolyte. Deshalb sollte man dem Körper in schweißtreibenden Situationen nicht nur viel Flüssigkeit zuführen, sondern auch auf ausreichend Elektrolytzufuhr achten.
Welche Farbe hat der Schweiß?
Generell ist der Schweiß eines Menschen eine farblose Flüssigkeit. Beim Schwitzen aus den apokrinen Schweißdrüsen allerdings können Färbungen auftreten, typischerweise wird dort leicht gelblicher Schweiß ausgestoßen. Außerdem kann es vorkommen, dass der Schweiß sich durch Ablagerungen in den Drüsengängen verfärbt. Bei diesen gesundheitlich meist unbedenklichen Ablagerungen handelt es sich um sogenannte Lipofuszine. Sie können den Schweiß gelb, braun oder auch grünlich einfärben. Dieses Phänomen wird als Chromhidrose bezeichnet.
Wo tritt Schweiß besonders stark auf?
Schweißdrüsen befinden sich überall am Körper, sie sind jedoch an einigen Stellen besonders dicht angesiedelt. Das trifft zum Beispiel auf die Achseln zu, die Hand- und Fußflächen sowie die Stirn, den Nacken und Rücken sowie den Oberkörper und auch den Intimbereich. Die wenigsten Schweißdrüsen befinden sich an den Oberschenkeln, die meisten an den Händen und Füßen: An den Fußsohlen hat der Mensch im Schnitt 350 bis 500 Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter Haut, während es im Bereich der Oberschenkel nur um die 100 Drüsen pro Quadratzentimeter sind.
Schwitzen an den Achseln
Die Schweißbildung in den Achselhöhlen erfolgt sowohl über ekkrine wie auch apokrine Schweißdrüsen, also die sogenannten Duftdrüsen. Daher ist der Schweißgeruch beim Schwitzen an den Achseln auch besonders stark ausgeprägt.
Schwitzen an Hand- und Fußflächen
Da sich an den Handinnenflächen und den Fußsohlen die größte Dichte an Schweißdrüsen am menschlichen Körper befindet, ist das Schwitzen in diesen Bereichen nichts Ungewöhnliches. Allerdings befinden sich hier ausschließlich ekkrine Drüsen, die eigentlich nur bei starker Hitze, Anspannung oder Anstrengung Schweiß absondern. Daher ist es durchaus empfehlenswert, sich um Abhilfe zu bemühen, falls man auch in Ruhephasen ständig feuchte Hände oder Füße hat.
Schwitzen am Oberkörper und Rücken
Großflächige Bereiche wie Rumpf und Rücken weisen ebenfalls viele ausschließlich ekkrine Schweißdrüsen auf: Rund 160 Drüsen pro Quadratmeter sind in diesen Bereichen im Schnitt vorhanden. Bei Anstrengung oder extremer Hitze ist ein schweißnasser Rücken deshalb völlig normal, allerdings nicht während Untätigkeit beziehungsweise bei kühlen Temperaturen.
Schwitzen im Gesicht
Viele Menschen neigen besonders in Stresssituationen zu Schweißausbrüchen am Kopf und an der Stirn. Das geht häufig einher mit einer deutlich sichtbaren Rotfärbung des Gesichts, aufgrund der verstärkten Durchblutung der feinen Äderchen in der Haut – und mit einem deutlichen Hitzegefühl. Die Auslöser für das Schwitzen im Gesicht sind neben Außenhitze und Anstrengung vor allem psychische Ausnahmesituationen – ob Prüfung oder erstes Date. Tritt das Schwitzen im Gesicht hingegen ständig auch ohne Auslöser auf, könnte eine Störung des vegetativen Nervensystems dahinter stecken.
Zu beachten:
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